Wie Sie vom Ziel ins Tun kommen

Der Jahresanfang – die Zeit der guten Vorsätze, des hehren Ziel, der Sportabos und gekauften Fitnessgeräte.

Ist bei Ihnen auch schon mal das Fitnessgerät verstaubt, die Fitnesstudiomitgliedschaft mehr eine Mitgliedschaft auf dem Papier gewesen und der Vorsatz nach mehr Achtsamkeit, weniger Stress oder andere Vorsätze schon nach ein paar Wochen im Sande verlaufen? Haben Sie stark angefangen und dann leider auch stark nachgelassen?

Mit den folgenden 4 Prinzipien fällt die Zielerreichung meiner Erfahrung nach deutlich leichter:

Infografik zu den 4 Prinzipien: Warum, Unterstützerinnen, Strukturen, Erste Schritte
Infografik
„Vom Ziel ins Tun kommen – 4 hilfreiche Prinzipien“

Die Frage nach dem „Warum“ stärkt die Zielerreichung

Ich mache mir mein „Warum“ klar. Was ist der Sinn meines Ziels? Wieso möchte ich dieses Ziel erreichen?

Der erste und wichtigste Schritt ist die Frage nach ihrem persönlichen „Warum“, dem Sinn Ihres Ziels. Aus der klassischen Zielformulierung kennen Sie vielleicht SMARTE Ziele (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch, terminiert). Damit wissen Sie, wo Sie hin möchten und im besten Fall können Sie sogar messen, ob Sie ihr Ziel erreicht haben. Die attraktive Formulierung soll eine Motivationshilfe sein, wenn es mal schwierig wird.

Aus Erfahrung weiß ich, dass diese smarte Zielformulierung manchmal nicht ausreicht. Wenn der Sinn und Zweck dessen, was ich vorhabe, nicht hinreichend klar ist, kann das Ziel noch so „perfekt smart“ formuliert sein. Bei einem Hänger und einer Krise fällt es dann schwer, sich zu motivieren. Mit einer klaren Antwort auf die „Warum-Frage“ haben Sie einen Kompass, der Sie begleitet.

Die Antwort auf die „Warum-Frage“ kann dabei eine sehr persönliche sein oder sich auf ihr privates oder berufliches Umfeld oder auch die Gesellschaft beziehen. Ist es vielleicht ein Herzensthema, das Sie angehen möchten oder möchten Sie vielleicht Ihrem Umfeld etwas geben? Die „Warum-Frage“ lässt Sie auch noch einmal tiefer hineinspüren, ob dies wirklich Ihr Ziel ist und nicht ein Glauben daran, bestimmte Erwartungen erfüllen zu müssen.

Mit Unterstützer*innen fällt vieles leichter

Ich sehe mich nicht nur als Einzelkämpfer*in bei der Erreichung meines Ziels, sondern aktiviere die Kraft meines Netzwerkes.

Ein Ziel zu erreichen kann leichter fallen, wenn Sie sich nach potentiellen Unterstützer*innen umschauen. Vielleicht haben Sie die Erfahrung auch schon gemacht: Den wöchentlichen Sporttermin einzuhalten, fällt leichter, wenn es eine Verbündete/einen Verbündeten gibt.

Es kann hilfreich sein, noch weiter zu denken, wenn es um Unterstützung zur Zielerreichung geht. Wieso nicht das eigene Netzwerk aktivieren?

  • Wer aus Ihrem direkten privaten oder beruflichen Umfeld kann Sie unterstützen?
  • Welche Unterstützer haben Sie in Ihrem weiteren Umfeld (z.B. Netzwerk, Expert*innen)?

Suchen Sie hier sowohl inhaltliche als auch „moralische“ Unterstützer*innen. Es kann auch hilfreich sein, sich Gleichgesinnte mit einem ähnlichen Ziel zu suchen und die Kraft der Gruppe für die Zielerreichung zu aktivieren. Neben der Unterstützung erhöht das „Veröffentlichen“ Ihres Ziels gegenüber anderen Menschen auch die Verbindlichkeit.

Strukturen organisieren die Durchführung

Ich schaffe mir klare Strukturen, die mir bei der Zielerreichung helfen können.

Das dritte Prinzip bezieht sich auf Ihre persönliche Organisation und die Strukturen, die Sie benötigen, um Ihr Ziel zu erreichen.

• Wieviel Zeit wollen Sie für die Erreichung Ihres Ziels einplanen?
• Wann wollen Sie beginnen?
• Zu welchem Zeitpunkt wollen Sie Ihr Ziel erreicht haben?
• Welche Hilfsmittel benötigen Sie zur Erreichung Ihres Ziels?
• Wie wollen Sie mit Ihren Unterstützer*innen in Kontakt treten?
• Welche Meilensteine zur Zielerreichung möchten Sie setzen?
• Woran können Sie ihre Fortschritte erkennen?
• Wie wollen Sie sich für die Erreichung Ihrer Fortschritte belohnen?
• Wo müssen Sie welche Prioritäten setzen, um Ihr Ziel zu erreichen?

Bei der Frage nach den Strukturen, bietet es sich auch an, darüber nachzudenken, was Ihrer Zielerreichung im Wege stehen könnte: Welche Hindernisse könnten Ihnen begegnen und wie wollen Sie damit umgehen?

Jetzt geht es endlich los – Die ersten Schritte

Ich komme sehr schnell ins Tun.

Jetzt wird es sehr konkret: Sie überlegen sich erste Schritte, die Sie angehen wollen, um Ihr Ziel zu erreichen. Hilfreich ist es, diese konkret auszuformulieren und auch mit einem Zieldatum zu versehen.

Notieren Sie sich gegebenenfalls auch noch

  • ob Sie Hilfsmittel benötigen, um diesen Schritt durchführen zu können.
  • die Art der Unterstützung, die Sie eventuell benötigen.
  • welche Ressourcen notwendig sind.

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, diese konkreten Schritte mit einem Trello Board zur Organisation von Aufgaben oder ähnlichen Tools zu organisieren. So haben sie einen guten Überblick, wo Sie gerade stehen, was noch zu tun ist und wo Sie sich vielleicht auch zu viel vorgenommen haben und sich neu organisieren sollten.

Der allererste Schritt zur Erreichung ihres Ziels sollte sehr schnell erfolgen. Am besten starten Sie innerhalb der nächsten 48 Stunden.

Praktische Tipps für die Durchführung

  • Nehmen Sie sich ca. 1-1,5 Stunden Zeit, um sich mit den 4 Prinzipien auseinanderzusetzen.
  • Halten Sie das, was Sie sich zu den 4 Prinzipien überlegen, schriftlich fest. Dazu schreiben Sie Ihr Ziel oben auf ein Blatt Papier und notieren dann darunter das, was Ihnen zu den 4 Prinzipien wichtig ist.
  • Für das „Warum?“ werden Sie erfahrungsgemäß die meiste Zeit benötigen. Planen Sie hierfür etwa 20-30 Minuten ein.
  • Lassen Sie sich darauf ein, dass es Ihnen wahrscheinlich unterschiedlich leichtfallen wird, die einzelnen Fragen zu beantworten. Wenn Sie bereits mit Zielformulierungen und entsprechenden Planungspraktiken vertraut sind, wird es Ihnen wahrscheinlich leichter fallen, Strukturen zu finden und festzulegen, was Ihr erster konkreter Schritt sein soll.
  • Sorgen Sie für eine störungsfreie und angenehme Atmosphäre. Jede Umgebung, die Ihnen hilft, Ihre Gedanken in Bewegung zu bringen, ist passend.
  • Es geht nicht um Vollständigkeit. Das, was Sie in den 60-90 Minuten erarbeiten, dient Ihnen erst einmal als Richtschnur.
  • Es kann hilfreich sein, Ihre Notizen für Sie gut sichtbar aufzuhängen. So können Sie auch immer wieder überprüfen, ob es noch stimmig ist, oder ob Sie an der ein oder anderen Stelle etwas ändern sollten, um Ihr Ziel zu erreichen.

Mein Bonustipp

Lassen Sie sich von einem Symbol, einem Gegenstand finden, der Ihnen hilft, Ihr Ziel zu erreichen. Platzieren Sie diesen für Sie gut sichtbar und lassen Sie sich immer wieder von diesem Symbol inspirieren.